EHS & Pandemie – lohnt sich der Urlaub 2020 überhaupt?

EHS & Pandemie – lohnt sich der Urlaub 2020 überhaupt?

Ja, es kann einem schon die Lust am Reisen nehmen: Sorge vor Infektionen, Restaurantbesuch nur mit Mundschutz und trotzdem allerorten WLAN und Handys. Aber sind das nicht andererseits die besten Gründe, Körper und Seele eine entspannende Auszeit zu gönnen – vielleicht abseits des Trubels?

Der Reiselust nachgehen oder zuhause bleiben?

Die Abwägung, während der Corona-Pandemie zu verreisen oder nicht, bleibt am Ende sicher eine persönliche Entscheidung. Allerdings gibt es tatsächlich gute Gründe, die dafür sprechen, gerade jetzt zu verreisen.

1. Überlaufene Orte ohne Menschenmassen erleben

Wer kennt sie nicht, die Schlange vor dem Eiffelturm oder die unzähligen Hobbyfotografen auf dem Markusplatz. Hier bietet die aktuelle Krise eine Chance: Venedig, Paris und Co. in Ruhe zu erkunden. Erstens fahren aktuell nicht so viele Menschen in den Urlaub wie früher, zweitens dürfen Hotels nur deutlich weniger Gäste beherbergen. Mit anderen Worten: Es wird leerer in den Touristenhochburgen.

Zu bedenken ist natürlich, dass die meisten Top-Desinationen öffentliches WLAN in der ganzen Stadt – in den öffentlichen Verkehrsmitteln, auf Plätzen, in Museen oder sogar Kirchen – anbieten. Hinzu kommen normalerweise noch die vielen Touristen, von denen die Mehrzahl mit eingeschaltetem Smartphone unterwegs ist.

Angesichts dieser Ausgangslage bietet die Corona-Pandemie tatsächlich eine Chance, diese Reiseziele entspannter zu erkunden, als üblich. Denn, an diesen Orten werden wir vermutlich nicht so schnell wieder die Chance haben, einer allgegenwärtigen Bestrahlung so weit ausweichen zu können, wie in diesem Sommer – bei angenehmen Temperaturen und ohne Menschenmassen.

2. Unterstützung für kleine Hotels

Die Buchung eines Zimmers in einer kleinen, inhabergeführten Unterkunft ist eine große Hilfe für die Betreiber. Gastgeber, die sich dem Mainstream widersetzen und einen Rückzugsort ohne WLAN anbieten, setzen ohnehin auf einen kleinen Kreis treuer Kunden. Um diese Angebote für die Zukunft zu bewahren, ist Unterstützung immens wichtig – für die Kasse ebenso wie für die Motivation.

Bei Unterkünften, die sich, um konkurrenzfähig zu bleiben, den Ansprüchen des „gemeinen Gastes“ beugen und WLAN zumindest in den Gemeinschaftsbereichen und einigen Zimmern anbieten, bekommen EHS-Gäste aufgrund der geringen Belegung jetzt eine größere und damit bessere Zimmer-Auswahl.

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Hinzu kommt: Gerade elektrosensible Menschen kennen Zurückhaltung, Rücksichtnahme und Vorsichtsmaßnahmen. Wer sich täglich vor Elektrosmog schützen muss, hat viel Erfahrung im Kampf gegen „unsichtbare Gefahren“. Ein Hotel ohne WLAN ist in Bezug auf das Infektionsrisiko also ganz anders einzuschätzen als eine Partymeile am Mittelmeer.

Tipps für das Reisen in Corona-Zeiten

Darüber hinaus gibt es einige weitere gute Tipps, wie der Urlaub während der Pandemie trotz allem zum erholsamen Erlebnis wird. Die wichtigsten sind hier zusammengefasst:

Anfahrt mit dem Auto

Für elektrosensible (und möglicherweise zusätzlich von MCS betroffene) Menschen stellt das eigene Auto auf Reisen eine weitgehend „sichere Kapsel“ dar. Im Vergleich zur Bahn fährt es ohne permanente WLAN-Bestrahlung und der Mobilfunk-Bestrahlung auf den Hauptverkehrsadern kann man durch „Slow Travelling“ über die Landstraßen entgehen. Das bedeutet entspannteres Reisen und Ankommen ohne Erschöpfungszustände und Kopfschmerzen. Anders als im Flugzeug bildet sich im eigenen Pkw auch keine Schicksalsgemeinschaft aus wildfremden Reisenden, die bangen muss, ob nun ein „Spreader“ an Bord ist oder nicht.

Auswahl der Destination

Strand oder Berge, Stadt oder Land? Bei der Wahl des Urlaubsziels zu Corona-Zeiten kommt ein wichtiger Faktor hinzu: das Infektionsgeschehen vor Ort. Es ist empfehlenswert, vor der Buchung zu recherchieren, wie viele aktive Fälle es an den jeweiligen Urlaubsorten gibt. Dabei ist es wichtig, die Zahlen einzuordnen. Ein gutes Maß zur Einschätzung liefert die Inzidenz, die Anzahl der Fälle pro 100.000 Einwohner. Aktuelle Werte für Europa gibt es zum Beispiel beim Robert Koch Institut. Als wichtiger Schwellenwert gilt eine Anzahl von 50 Infektionen. Allgemein ist es umso besser, je niedriger der Wert ausfällt.

Tipp: Das Infektionsgeschehen ist dynamisch. Reisende sollten daher vor der Abfahrt die aktuellen Werte prüfen. Wer spontan sein kann, bucht seine Unterkunft kurzfristig.

Deutschland oder Ausland?

Im Zuge der Corona-Pandemie ist der Urlaub in Deutschland in Bezug auf die Buchungen spürbar beliebter geworden. Allerdings sind auch andere europäische Länder wieder für den Tourismus geöffnet und weitere werden folgen. Aktuelle Hinweise und Reiswarnungen veröffentlicht das Auswärtige Amt. Diese sind im Zweifelsfall nicht nur eine Empfehlung gesundheitlicher, sondern auch rechtlicher Natur.

Durch das Verkehrsmittel Auto ist die kontaktlose, WLAN-freie Fahrt in jedes Nachbarland möglich. Einzig die Fahrtzeit für die Anreise unterscheidet die Destinationen voneinander.

Die Unterkunft

Hotels und Pensionen in Urlaubsregionen haben ein großes Interesse daran, Hygieneregeln einzuhalten – nicht weniger als die eigene Existenz hängt oftmals davon ab. Wer während der Corona-Pandemie reisen möchte, bekommt daher ein großes Angebot an Vorsorgemaßnahmen. Statt des üblichen Frühstücksbuffets bieten viele Hotels einen Am-Platz-Service oder das Servieren auf dem Zimmer an. Ohnehin ziehen es manche Gäste aber auch vor, sich vollständig selbst zu versorgen – so beschränkt sich der Kontakt zu Personal und anderen Gästen auf ein Minimum.

Reisegepäck packen während der Pandemie

Sind alle Formalitäten geklärt und ist die WLAN-freie Unterkunft gebucht, geht es ans Kofferpacken. Hier gibt es dank Corona einige neue Dinge auf der Packliste. So sollten ausreichend Mund-Nasen-Schutze dabei sein, denn viele Länder schreiben das Tragen in der Öffentlichkeit zumindest in geschlossenen Räumen vor. Ebenso empfiehlt es sich, Desinfektionsmittel im Gepäck mitzuführen – das ist bei den meisten aber mittlerweile zum Standard geworden.

Ansonsten darf eins nicht fehlen: die Vorfreude auf die freien Tage, denn Entspannung ist immer noch eines der besten Mittel gegen die Krise und für ein gutes Immunsystem.

Bildquellen: Kühne Photography / blasserschimmer.de (Strand), Emil Widlund / Unsplash (Taverna), Free-Photos / Pixabay (Arc de Triomph, Paris).

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